Amazon SEO: So optimierst du effektiv in der Praxis

Max Hohmann
Gründer, amaline GmbH
Veröffentlicht am: 01.04.2023
Aktualisiert am: 01.04.2023

In diesem Ratgeber erfährst du, was Amazon SEO ist und wie du bei der Suchmaschinenoptimierung auf dem Online-Marktplatz vorgehen musst.

Du lernst mit welchem exakten Prozess du deine Produkte optimieren kannst und so deinen Umsatz auf Amazon nachhaltig steigern kannst.

Klicke jetzt im Inhaltsverzeichnis, um zum entsprechenden Absatz zu gelangen.

 

Was ist Amazon-SEO?

Unter Amazon SEO (Search Engine Optimization) versteht man den Prozess mit dem man als Verkäufer seine Produkte so optimiert, dass diese weiter oben in der organischen Suche auf Amazon auftauchen.

Bei der Suchmaschinenoptimierung werden Produkteigenschaften, Texte und Bilder angepasst und auf bestimmte Keywords (Schlüsselwörter) optimiert.

Wenn du also zum Beispiel einen Gasgrill mit einer Abdeckhaube verkaufst, könnte das Ziel der Suchmaschinenoptimierung sein, für „gasgrill abdeckhaube“ oben angezeigt zu werden.

 

Warum Amazon SEO wichtig ist

Je nach Statistik beginnen 50 Prozent der Suchanfragen auf Amazon. Bei wöchentlichen Onlineeinkäufern geht man davon aus, dass sogar 85 Prozent der Suchanfragen dort beginnen.

Somit ist Amazon inzwischen die Nummer 1 Anlaufstelle für potenzielle Käufer, die sich über Produkte informieren möchten.

Da Werbeanzeigen auf der Plattform inzwischen je nach Bildschirmgröße den kompletten Bildschirm ausfüllen, scrollen Nutzer im Verhältnis über immer weniger organische Produkte.

Der Screenshot zeigt, wo sich in der Amazon Produktsuche Sponsored Products Anzeigen befinden.

Dies hat zur Folge, dass du einen Großteil der Nutzer nicht mehr erreichen kannst, wenn deine Produkte nicht auf den ersten 3 bis 5 Plätzen aufzufinden sind.

 

Leider gibt es keine aussagekräftigen Statistiken dazu, wie sich die Produktklicks bei Amazon auf die verschiedenen Positionen in der Suche verteilen.

Allerdings gibt es viele aussagekräftige Studien beim Konkurrenten Google. Hier entfallen auf Position 1 im Schnitt 28,5 Prozent aller Klicks – auf Position 5 nur noch 7,2 Prozent.

Das Balkendiagramm zeigt, wie sich die Klickraten bei Google auf den ersten 10 Suchergebnissen unterscheiden.

Quelle (Sistrix, Öffnet in neuem Tab)

 

Wie Amazon SEO funktioniert

Bevor du mit der Optimierung deiner Produkte beginnen kannst, musst du grundlegend verstehen, wie der Amazon Algorithmus funktioniert.

 

Der Amazon A9 Algorithmus

Der Amazon Algorithmus (A9) wird seit 2003 von Amazon entwickelt. Quelle (Wikipedia, a9.com, Öffnet in neuem Tab)

Mit der Entwicklung des Algorithmus verfolgt Amazon das Ziel, dem Kunden relevantere Produkte anzuzeigen, so die Kundenerfahrung zu verbessern und damit letztendlich mehr Verkäufe zu erzielen.

Die Einordnung der Produkte nimmt der Algorithmus hierbei in zwei Phasen vor:

  1. Matching: Im ersten Schritt muss der Algorithmus ermitteln für welche Suchbegriffe ein bestimmtes Produkt relevant ist – beziehungsweise sein könnte.
  2. Ranking: In der zweiten Phase wird die Rangordnung festgelegt – also auf welchem Platz du dich gegenüber deinen Mitbewerbern befindest. Darum „ranking“.

Auf das Matching wirken sich vor allem Faktoren wie die Produktkategorie, das Vorkommen bestimmten Schlüsselwörtern in den Produkttexten und weitere Produkteigenschaften aus.

In der zweiten Phase berücksichtigt Amazon Verhaltensdaten und kann die Suchergebnisse sogar individuell an verschiedene Nutzergruppen anpassen. Dazu nachfolgend mehr.

 

Warum der Suchalgorithmus von Amazon so effizient ist

Im Gegensatz zu Google verfügt Amazon über die komplette Kaufhistorie seiner Kunden. Amazon kann daher zum Beispiel bestimmen wie Marken- oder Preisaffin du bist.

Außerdem kann Amazon seine Suchergebnisse anhand deiner kürzlich getätigten Käufe anpassen. In welchem Maße Amazon dies tut, gibt das Unternehmen nicht bekannt.

Anhand der nachfolgenden Statistik lässt sich allerdings gut abschätzen, wie gut Amazon inzwischen darin ist, Nutzern relevante Produkte anzubieten und diese zum Kauf zu bewegen.

Die Conversion Rate für Prime-Kunden beträgt satte 74 Prozent.

Zum Vergleich: Alle übrigen Amazon-Kunden kaufen in 13 Prozent der Fälle, während es im Schnitt der 500 größten US-Onlinehändler nur 3,22 Prozent sind.

Die Grafik stellt die Conversion Rate von Prime Kunden mit der Conversion Rate aller Amazon-Kunden und der Kunden der größten 500 Onlineshops in den USA gegenüber.

Quelle (Internetworld, Öffnet in neuem Tab)

 

Amazon Ranking Faktoren

Bei Amazon unterscheidet man zwischen mehreren Arten von Ranking-Faktoren.

 

Ranking-Faktoren und Matching-Faktoren

Du solltest zwischen Faktoren unterscheiden, die sich auf das Matching und auf das Ranking auswirken. (Phase 1 und Phase 2)

Es wird allgemein immer nur von Ranking-Faktoren gesprochen, doch unserer Auffassung nach kann das zu Verwirrung führen.

Beispiel
Wenn du ein Schlüsselwort (Keyword) vorne in deinen Produkttitel schreibst, gibt dieses Amazon Aufschluss darüber für welche Suchbegriffe dein Produkt relevant sein könnte. (Matching)

Es wäre allerdings im Sinne der Kundenzufriedenheit nicht schlau von Amazon, die Produkte oben anzuzeigen, die die meisten Keywords enthalten.

Ansonsten würden sich Produktebeschreibungen für einen Gasgrill vermutlich so lesen:

„Der gasgrill abdeckhaube ist ein ausgezeichnetes Modell für jeden gasgrill schwarz Fan. Der gasgrill weber eignet sich hervorragend als bbq gasgrill …“ usw.

Aus diesem Grund nutzt Amazon bestimmte Faktoren nur für das Matching und andere Faktoren, wie die Absatzzahlen des Produkts für das Ranking.

Allerdings sprechen wir zur Einfachheit nachfolgend immer von Ranking-Faktoren – dir muss jedoch die Auswirkung in den verschiedenen Phasen bewusst sein.

 

Der Unterschied zwischen direkten und indirekten Ranking-Faktoren

Zudem musst du zwischen direkten und indirekten Ranking-Faktoren unterschieden.

Direkte Ranking-Faktoren beeinflussen das Ranking direkt – in Phase 1 zum Beispiel das Vorkommen eines bestimmten Schlüsselwortes im Titel – in Phase 2 zum Beispiel die Anzahl an Verkäufen.

Indirekte Ranking-Faktoren wirken vor allem in der Ranking-Phase. Hierbei handelt es sich um Faktoren, die das Ranking deines Produkts nicht direkt beeinflussen.

Ein Beispiel hierfür sind Produktbewertungen. Mehr Bewertungen führen zwar nicht zu höheren Rankings …

… steigern allerdings das Vertrauen deiner Kunden zu deinen Produkten – dadurch wird öfter gekauft – und mehr Verkäufe wirken sich positiv auf deine Rankings aus.

 

Direkte Ranking-Faktoren in Phase 1 (Matching)

  • Produktkategorie: De gewählte Amazon Produktkategorie hilft dem A9 Algorithmus eine erste Einordnung zu deinen Produkten vorzunehmen und ist daher sehr entscheidend.
  • Produktdetails: Je mehr Eigenschaften du angibst, desto besser kann Amazon deine Produkte zuordnen. Hierzu zählen zum Beispiel: Farbe, Material oder Muster.
  • Produkttitel: Der Titel ist sehr wichtig, da dieser auch andere Ranking-Faktoren, wie die Klickrate beeinflusst. Er sollte wichtige Keywords enthalten und 150 Zeichen lang sein.
  • Bullet-Points (Attribute): Du solltest 5 Attribute hinzufügen, die die wichtigsten Nutzenargumente und die wichtigsten Keywords deiner Produkte enthalten.
  • Produktbeschreibung: Bei der Beschreibung indexiert Amazon die ersten 1000 Bytes. Hier sollten daher auch wichtige Suchbegriffe untergebracht werden.
  • Backend Keywords: Du kannst im Amazon Seller Central relevante Suchbegriffe zu deinem Produkt hinterlegen. So musst du nicht alle Keywords in deinen Texten unterbringen.

 

Direkte Ranking-Faktoren in Phase 2 (Ranking)

Sobald Amazon dein Produkt eingeordnet hat, werden vor allem Nutzersignale relevanter. Die wichtigsten sind:

  • Absatz / Umsatz: Der wohl wichtigste Ranking-Faktor ist deine Verkaufshistorie. Hierbei ist unklar, ob Amazon die Anzahl verkaufter Einheiten oder den Umsatz höher gewichtet.
  • CTR: Die Click-Through Rate misst, welcher Anteil an Nutzern auf dein Produkt klickt. Je höher der Anteil ist, desto besser für deine organische Platzierung auf Amazon.
  • Verweildauer: Hierbei misst Amazon, wie lange ein Nutzer sich im Schnitt auf deiner Produktseite aufhält. Liegt die Verweildauer über dem Kategorieschnitt, ist das positiv.
  • Conversion Rate (CR/CVR): Diese misst, welcher Anteil der Kunden, die dein Produkt aufrufen, auch wirklich kaufen. Du solltest hier ebenfalls über deinen Wettbewerbern liegen.
  • Amazon Verkaufsrang: Amazon stellt in jeder Kategorie und Unterkategorie Bestsellerlisten auf. Je höher du auf der Bestsellerliste platziert bist, desto besser für deine Rankings.

Der Screenshot zeigt an welcher Stelle im Listing man den Amazon BSR einsehen kann.

Auswirkung der Faktoren auf Phase 1
Auch bei der Amazon Optimierung ist nicht alles schwarz und weiß. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Faktoren aus Phase 2 auf das Matching auswirken.

Amazon kann zum Beispiel Überschneidungen von Käufern verschiedener Produkte ermitteln und daran schlussfolgern für welche Keywords dein Produkt noch relevant sein könnte.

In welcher Intensität Amazon solche Verfahren benutzt, ist jedoch nicht öffentlich bekannt.

 

Indirekte Ranking-Faktoren

  • Relevante Produktbilder: Produktbilder sind der Wichtigste (!) indirekte Ranking-Faktor. Sie beeinflussen maßgeblich die Klickrate und die Conversion Rate. Lege hierauf viel wert!
  • Bewertungen (Produkt / Händler): Auch Bewertungen beeinflussen maßgeblich die Klickrate und Conversion Rate für deine Produkte. Du solltest mindestens 20 Bewertungen sammeln.
  • Marke: Eine bekannte Marke kann die Klickrate erhöhen. Zudem sorgen Nutzer, die nach deiner Marke suchen für Zusatzverkäufe, welche deine Rankings wiederum direkt beeinflussen.
  • A+ Inhalte: Die Texte aus A+-Inhalten werden von Amazon nicht indexiert. Jedoch können gut ausgearbeitete Markeninhalte die Conversion Rate und somit die Verkäufe beeinflussen.
  • Lieferzeit: Je nach Quelle findet man unterschiedlich Meinungen dazu, ob die Lieferzeit ein direkter Ranking-Faktor ist. Sicher ist: Sie beeinflusst die Conversion Rate und die Absätze.
  • Prime Versand: Amazon bietet einen Filter mit dem Kunden nach „GRATIS Versand durch Amazon“ filtern können. Somit führt dies auch zu höherem Umsatz und so zu besseren Rankings.
  • Badges: Hierbei handelt es sich um die Hinweise „Bestseller“ und „Amazons Choice“. Hin und wieder testet Amazon weitere Badges. Diese erhöhen die Absatzzahlen massiv.

Auf dem Screenshot siehst du exemplarisch zwei Produkte, welche das Amazon Bestseller Badge und das Amazons Choice Badge haben.

 

Wie sich der Preis auf das Ranking auswirkt

Amazon arbeitet strategisch seit Anbeginn darauf hin, seinen Kunden die besten Produkte zum günstigsten Preis anzubieten.

Hierauf deutet bereits das Amazon Flywheel hin, welches Jeff Bezos ursprünglich auf eine Serviette skizziert hat: Dort führen günstigere Preise zu einer besseren Kundenerfahrung.

Das Bild zeigt das Amazon Flywheel, was Jeff Bezos in den 90ern das erste mal auf einer Serviette skizziert hatte.

ABER: Für eine gute Kundenerfahrung sind auch andere Kriterien ausschlaggebend, wie zum Beispiel die Produktqualität, ein schneller Versand und schnelle Rückmeldungen bei Fragen.

Die Preise haben sicher eine Auswirkung auf die Rankings – mit hoher Sicherheit allerdings auf indirektem Wege, da der Preis die Klickrate und die Conversion Rate stark beeinflusst.

Wichtig ist, dass der wahrgenommene Wert deines Produkts immer hoch ist – dann kann es auch teurer als ein vergleichbares Konkurrenzprodukt sein.

 

Wettbewerbsfähiger Preis

Deine Preise müssen laut Amazon zudem „wettbewerbsfähig“ sein. Dies bedeutet, dass diese nicht höher als auf anderen Plattformen oder in deinem Shop sein dürfen.

Sind die Preise höher als auf anderen Plattformen oder bieten andere Händler das Produkt günstiger auf Amazon an, so gewinnst du die Buybox nicht.

Die Buybox (auch „Hervorgehobenes Angebot“) ist der Kasten in welchem sich auf der Produktseite der „In den Warenkorb“-Button befindet.

Der Screenshot zeigt, wo sich die Buybox auf den Produktseiten auf Amazon befindet.

Wenn dein Produkt hier nicht angezeigt wird, kannst du keine Werbung schalten. Außerdem kaufen Kunden in der Regel nicht, wenn du nicht vorgeschlagen wirst. Du musst hier also angezeigt werden.

Hierfür berücksichtigt Amazon auch die Versandkosten – achte also darauf, dass die Summe aus Preis und Versandkosten gleich hoch oder günstiger ist als bei anderen Anbietern.

Mehr hierzu erfährst du auch in unserem ausführlichen Beitrag zur Amazon Buy Box.

 

Wie sich die Kundenzufriedenheit auf die Rankings auswirkt

Amazon liegt die Zufriedenheit seiner Kunden sehr am Herzen. Selbst bei Bewerbungsgesprächen bekommen Bewerber Aufgaben, bei denen sie sich in den Kunden hineinversetzen sollen.

Um die Kundenzufriedenheit sicherzustellen, lässt Amazon in das Ranking zusätzliche Faktoren einfließen, wie zum Beispiel:

  • Deine Retourenquote
  • Die Reaktionszeit auf Kundenanfragen
  • A-bis-Z-Garantieanträge
  • Rate an pünktlichen Sendungen

Prüfe hierzu regelmäßig den Bericht zur Verkäuferleistung im Amazon Seller Central.

Zudem können sich auch wiederholte Richtlinienverstöße negativ auf deine organischen Rankings auswirken.

 

Amazon SEO-Strategie

Um auf Amazon weit oben platziert zu werden, müssen sowohl deine Produkte als auch dein Verkäuferkonto einige Voraussetzungen erfüllen.

 

Voraussetzungen für erfolgreiches Amazon SEO

Deine Produkte sollten ein klares Alleinstellungsmerkmal gegenüber vergleichbaren Produkten haben. Zudem sollten diese ein faires Preis-zu-Nutzen-Verhältnis vorweisen.

Produkte in minderwertiger Qualität werden deiner Verkäuferleistung schaden und so zurecht deinen organischen Rankings schaden.

Achte zudem darauf, dass du deine Produkte im Optimalfall bei FBA einlagerst – oder die Produkte per Prime durch Verkäufer anbietest.

Behalte zudem dauerhaft deine Verkäuferleistung im Blick und stelle schnelle Antworten sicher.

 

Wie suchen Nutzer auf Amazon?

Grundsätzlich unterscheidet man immer zwischen zwei Arten von Keywords:

  • Fat-Head-Keywords: Hierbei handelt es sich um breite unspezifische Keywords nach denen eine hohe Nachfrage besteht, zum Beispiel „grill“.
  • Long-Teil-Keywords: Dies sind spezifische Keywords mit einer geringeren Nachfrage, zum Beispiel „gasgrill mit abdeckhaube schwarz“

Faustregel: Je höher die Nachfrage, desto unspezifischer der Suchbegriff. Spezifischere Suchbegriffe haben dafür eine höhere Klickrate und Conversion Rate.

Die Grafik erklärt den Unterschied zwischen Fat-Head-Keywords und Long-Tail-Keywords auf Amazon.

Nutzer geben hierbei häufig nicht einfach ein Keyword ein und klicken dann auf ein Produkt.

Im Gegenteil: Nutzer geben häufig mehrere Suchbegriffe ein und arbeiten sich von unspezifischen Keywords zu spezifischen Keywords vor.

Beispiel anhand eines Gasgrills
Der Nutzer sucht zum Beispiel zuerst nur nach „grill“ und entscheidet sich dann mit dem Begriff „gasgrill“ dafür, dass er sich Gasgrills ansehen möchte.

Im nächsten Schritt stellt er fest, dass dieser nicht geschützt auf dem Balkon steht und, dass er daher nach „gasgrill mit abdeckhaube“ suchen muss.

Bei dem Prozess der Entscheidungsfindung spricht man auch von der User Journey, die in einem Marketing-Funnel dargestellt werden kann.

Das Bild zeigt den Amazon Sales Funnel.

Dieser endet nicht zwangsläufig nach dem Kauf. Denn der Kunde könnte nach dem Kauf eines Gasgrills zum Beispiel nach passendem Zubehör wie einen Drehspieß suchen.

 

Keyword-Relevanz und -Performance

Zudem musst du bei der Auswahl deiner Keywords darauf achten, dass diese möglichst relevant sind. Der A9-Algorithmus muss dein Produkt möglichst einfach einordnen können.

Wenn du unrelevante Keywords nutzt, kannst du dir das ähnlich wie bei einem unscharfen Foto vorstellen. Du erkennst vielleicht noch, dass ein Mensch auf dem Bild ist, aber nicht wie alt dieser ist.

Vermeide es also Keywords zu verwenden, die dein Produkt nicht akkurat beschreiben.

 

Amazon SEO Optimierung Anleitung

Bei der SEO-Optimierung gehst du im Grunde in den nachfolgenden vier Schritten vor:

  1. Relevante Suchbegriffe identifizieren und ordnen
  2. USPs, Features, Advantages und Benefits vom Produkt ausarbeiten
  3. Listing-Optimierung
  4. Werbung schalten / externer Traffic

 

Schritt 1: Relevante Suchbegriffe zu deinem Produkt finden

Die wohl beste Methode, um relevante Suchbegriffe zu finden, ist die Analyse deiner Konkurrenten.

Mit dem Tool Cerebro von Helium10 kannst du nach der ASIN deines Mitbewerbers suchen. Das Tool spuckt dir dann alle Suchbegriffe aus für die dein Wettbewerber rankt.

Auf dem Bild siehst du einen Screenshot aus dem Amazon Keyword Tool Cerebro von Helium 10

(Du kannst übrigens mit unserem Helium 10 Coupon bis zu 20 Prozent auf dein Abo sparen)

Es gibt allerdings auch viele kostenlose Möglichkeiten, um passende Keywords für deine Produkte zu finden. Hier sind die wichtigsten:

  • Berichte von Werbeanzeigen: Wenn du bereits Werbeanzeigen schaltest, kannst du die Berichte dieser auswerten, um relevante Keywords für dein Produkt zu finden.
  • Amazon Brand Analytics: Diese Funktion steht nur für registrierte Marken zur Verfügung, gibt allerdings Auskunft darüber, welche Suchbegriffe auf Amazon gesucht werden.
  • Amazon Suggest Funktion: Wenn du einen Suchbegriff in die Amazon Suche eingibst, schlägt Amazon dir weitere Suchbegriffe vor nach denen andere Kunden suchen.
  • Amazon Produktfilter: Amazon passt die Produktfilter in jeder Kategorie an die Bedürfnisse der Kunden an. Fällt dir etwas Besonderes auf, kann sich daraus ein Keyword ergeben.
  • Google Keyword Planner: Google bietet dir mit dem Keyword Planner ein kostenloses Keyword Recherche-Tool. Beachte aber bitte, dass das Suchverhalten abweichen kann.
  • Synonyme mit Woxikon: Mit dem Online-Wörterbuch Woxikon kannst du Synonyme finden – also Begriffe, die Nutzer alternativ zu deinem Suchbegriff suchen mit derselben Bedeutung.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du bei der Analyse deiner Keywords vorgehen solltest, lies unseren ausführlichen Ratgeber zur Amazon Keyword Recherche.

 

Schritt 2: USPs, Features, Advantages und Benefits

Damit dein Produkt wirklich aus der Masse heraussticht, musst du dir über dein Alleinstellungsmerkmal (USP) bewusst sein.

„Was zeichnet dein Produkt aus, was kein anderer bieten kann?“

Dein USP kann auch sein, dass du eine bestimmte Zielgruppe ansprichst.

Beispiel: Die Zielgruppe als USP
Wenn du zum Beispiel Wanderstöcke verkaufst, kannst du sowohl Einsteiger als auch Profi-Bergsteiger ansprechen.

Ein Profi, der häufiger wandern geht, wird bereit sein einen höheren Preis zu bezahlen, erwartet allerdings im Gegenzug auch, dass das Produkt hochwertiger verarbeitet und langlebig ist.

Zudem solltest du dir über deine Features, Advantages und Benefits bewusst sein.

  • Features: Welche Funktionen hat dein Produkt? – Zum Beispiel: Drehzahl
  • Advantages: Welche Vorteile hat dein Produkt? – Zum Beispiel: Liegt gut in der Hand
  • Benefits: Welchen Nutzen bringt dein Produkt? – Zum Beispiel: Ein Loch in der Wand ohne Schmutz

Wenn du mehr hierzu erfahren möchtest, lies unseren Ratgeber zur Amazon Marketing Strategie.

Zudem können dir die weiteren Fragen behilflich sein:

  • Wer kauft mein Produkt?
  • Was ist meinen Kunden besonders wichtig?
  • Gibt es Produkte, die er davor oder danach kauft?
  • Gibt es ein bestimmtes Ereignis, an dem mein Kunde häufiger kauft?
  • Kauft der Kunde das Produkt gegebenenfalls nicht für sich? (Zum Beispiel Geschenke)
  • Dauert der Entscheidungsprozess länger? (Zum Beispiel bei hochpreisigen Produkten)
  • Gibt es Punkte, die die Konkurrenz vernachlässigt, die ich besser machen kann?

 

Schritt 3: Listing-Optimierung:

Nun kommen wir zur eigentlichen Optimierung deines Produkts. Die allerwichtigsten Faktoren für eine gute Klickrate und eine gute Conversion Rate sind:

  • Hauptbild: Dein Produkt muss vor einem weißen Hintergrund abgebildet sein und 85 Prozent des Bildes einnehmen. Es muss gegenüber deinen Mitbewerbern klar hervorstechen.
  • Produktbilder: Nutze die maximale Anzahl an Bildern aus und hebe mit diesen die Features, Advantages und Benefits deiner Produkte hervor. Zeige Details und nutze Ambiente-Bilder.
  • Produkttitel: Die durchschnittliche Aufmerksamkeit auf einer Produktseite liegt bei 8 Sekunden. Schreibe einen überzeugenden Produkttitel mit allen wichtigen Informationen.
  • Produktbewertungen: Sammle 20 Bewertungen mit einem Mindestdurchschnitt von 4,5 Sternen und etabliere einen automatischen Prozess, der Kunden zur Bewertung auffordert.
  • Preis: Sei nicht zwangsläufig der günstigste, ordne dich aber so ein, dass dein Preis-Leistungs-Verhältnis wettbewerbsfähig ist – oder sogar höher als bei deinen Mitbewerbern.

Lege besonders viel Wert auf die benannten Grundlagen. Zudem solltest du darauf achten, dass du die richtige Kategorie für dein Produkt wählst.

Wähle die Kategorie, die dein Produkt am genausten beschreibt. Achte zudem darauf, dass du die Informationen zu deinem Produkt vollständig ausfüllst.

Für das Matching solltest du zudem darauf achten, dass du Keywords im Titel, in den Bullet Points, in der Produktbeschreibung und im Seller Central unterbringst.

Wie du dein Produkt im Detail optimierst, erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zur Listing-Optimierung.

 

Schritt 4: Amazon Werbung schalten

Da die Absatzzahlen und Umsatzzahlen erheblich zur organischen Position deines Produkts beitragen können, ist das Schalten von Werbung in den meisten Branchen inzwischen Pflicht.

  1. Mehr Werbeanzeigen führen zu mehr Bestellungen
  2. Mehr Bestellungen führen zu höheren organischen Rankings
  3. Höhere organische Rankings führen zu mehr Bestellungen
  4. Mehr Bestellungen führen zu mehr Werbebudget
  5. Und somit wieder zu mehr Werbeanzeigen … und so weiter

Die Grafik erklärt die positive Auswirkung von Werbeanzeigen auf die organischen Rankings in Amazon

Wenn du mehr über Amazon Ads lernen möchtest, lies den Beitrag „Amazon Werbung schalten“ für die Grundlagen oder unseren ausführlichen Amazon PPC Artikel für eine konkrete Anleitung.

Tipp: Werbeanzeigen können dir übrigens auch dabei helfen sogenannte Badges auf Amazon zu gewinnen. Hierbei handelt es sich um die Hinweise „Bestseller“ und „Amazons Choice“.

Amazon experimentiert gelegentlich mit weiteren Badges, wie zum Beispiel „made in italy“. Diese erhöhen nachweislich den Traffic und die Conversion Rate auf deinen Produkten.

 

Amazon SEO Tools zur Unterstützung

Tools können dir die Arbeit bei der Optimierung deiner Listings stark erleichtern. Zu nennen sind hier vor allem die beiden Tools Helium10 und Amalyze.

Mit Helium10 kannst du sowohl wettbewerbsorientierte als auch von einem Ausgangs-Keyword orientierte Keyword-Recherchen durchführen und deine Listings im Tool optimieren.

Amalyze bietet dir sehr fortgeschrittene Keyword-Analyse-Werkzeuge mit denen du zum Beispiel die Umsatzverteilung nach Keyword auswerten kannst.

Du kannst beide Tools in Kombination nutzen oder wahlweise mit einem von beiden starten.

 

Fazit zur Amazon Suchmaschinenoptimierung

Das Ziel der Amazon Suchmaschinenoptimierung ist es, seine Produkte für möglichst relevante Keywords oben zu platzieren.

Der Amazon A9 Algorithmus bewertet deine Produkte in zwei Phasen – dem sogenannten Matching, in dem relevante Keywords ermittelt – und dem Ranking in dem deren Positionen bestimmt werden.

Grundlage für eine umfassende SEO-Optimierung ist das Bewusstsein über die Alleinstellungsmerkmale, Features, Advantages und Benefits deiner Produkte.

Zudem liegt jeder Optimierung eine ausführliche Keyword-Recherche zugrunde bei welcher du nur relevante Keywords verwenden solltest, die dein Produkt möglichst genau beschreiben.

Damit Amazon deine Produkte richtig einordnen kann, musst du wichtige Keywords im Produkttitel, in den Bullet-Points, in der Produktbeschreibung und den Backend-Keywords unterbringen.

Für die Optimierung deiner Produkte musst du zudem ein besonderes Augenmerkt auf das Hauptbild, den Produkttitel, deine Produktbewertungen und die gewählte Produktkategorie legen.

Letztendlich musst du Amazon Werbung schalten, um in umkämpften Kategorien überhaupt noch eine Chance zu haben, organisch aufzutauchen.

 

Häufige Fragen zur Amazon Suchmaschinenoptimierung

Nachfolgend findest du Antworten auf die häufigsten Fragen zu Amazon SEO.

 

Beeinflusst EBC / A+ Inhalte meine SEO-Rankings?

Nein und ja – Amazon indexiert die Texte deiner A+-Inhalte und der Amazon Brand Story nicht, um deine Produkte einzuordnen. Allerdings können optimierte A+-Inhalte die Conversion Rate auf deinen Produktseiten fördern oder zu Zusatzverkäufen führen – zum Beispiel in dem du Produkte deiner Marke in diesen vergleichst. Die Zusatzverkäufe beeinflussen wiederum direkt die Rankings.

 

Beeinflusst die Nutzung des FBA-Programms meine Rankings?

Der Versand durch Amazon ist kein direkter Ranking-Faktor. Allerdings werden deine Produkte dadurch automatisch per Amazon Prime versendet. Für den Prime-Versand hat Amazon einen eigenen Filter auf der Suchergebnisseite implementiert. Ohne den Prime-Versand erreichst du Kunden nicht, die ausschließlich per Prime kaufen – und so verlierst du Umsatz, der sich auf deine Rankings positiv auswirken würde.

Über den Autor
Max Hohmann
Gründer, amaline GmbH

Max ist Gründer der amaline GmbH. Seit 2016 ist er im E-Commerce tätig. Seine Spezialgebiete sind Amazon-Ads und -SEO. Er übernimmt auch das Projektmanagement für umfangreiche Projekte.

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